„Die geheimnisvolle Kugel“

    aus: Mittelbayerische Zeitung vom 10. September 2007

 

                                              

 

 

 

 

 

 

 

Eva, Barbara und Vera auf den Brettern, die ihnen vielleicht einmal die Welt bedeuten werden.

 

Kleine Panne und Lampenfieber vor der Premiere

Theaterworkshop endete mit viel Applaus im JuZ-Café / Stück wurde anhand von Requisiten selbst entwickelt

AMBERG (aon). Nur drei Tage haben die Kinder beim Workshop im Rahmen des Ferienprogramms geprobt, am vierten Tag standen sie schon vor Publikum auf der Theaterbühne im Jugendzentrum Klärwerk. Und da ging es ihnen wie den ganz großen Schauspielern: Sie hatten Lampenfieber.  
Die Spannung stieg am Freitagnachmittag mit jeder Minute, denn der Auftritt rückte immer näher. Zwei Jungs und vier Mädels scharten sich um Theaterpädagogin Iris de Boor, die der einen noch die Augen schminkte, bei der anderen den Umhang befestigte und zu guter Letzt „Die geheimnisvolle Kugel“ herzaubern musste. Denn die Kugel, nach der das Theaterstück benannt ist, war schon vor Beginn der Vorführung auf mysteriöse Weise verschwunden. Machte nichts, de Boor fand eine Kleinere, und die tat es auch.
Peter, Eva, Vera, Barbara, Vinzenz, Margareta und Magdalena bekamen von der kleinen Panne gar nichts mit. Sie waren vollauf mit sich selbst beschäftigt. „Wie findest du mich“, wollte Barbara wissen und drehte sich in ihrem seidig schimmernden Kleid vor den Freundinnen einmal um sich selbst.

 

 Letzte Vorbereitungen vor dem großen Auftritt:
 von links Margareta, Eva, Magdalena und Barbara  

 

Für die Theaterpremiere war das Café des Jugendzentrums mit wenigen Veränderungen in einen Zuschauerraum verwandelt worden. Dort saßen Mamis, Papis, Omis und Geschwister. Ebenfalls ein wenig aufgeregt fieberten sie mit ihren Kindern dem Auftritt entgegen. Dann ging’s los: Mit Schwung und ohne Scheu marschierten die Jungschauspieler auf die Bühne und schlüpften ohne Anlauf- schwierigkeiten in ihre jeweiligen Rollen: Lena Goldrausch (Vera Schmidt), die Mutter mit dem Uhrenspleen, die aber nicht einmal Zeit hatte, ihrer Tochter Leyla (Barbara Kerschl) beim Tanzen zuzusehen. Der Bettler (Peter Friedrich), der irgendetwas suchte und schließlich auf den Esel (Eva Herrmann) traf. Eva war ein toller Esel. Wenn sie zielsicher über die Bühne ging, dabei „alle Viere“ so graziös bewegte, wie es nur ein kleines stolzes Eselchen tun kann, hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Auch der Händler Julius (Vinzenz Bräutigam) war ständig mit Ausforschungen beschäftigt. Die große Suche wand wie ein roter Faden durch das Stück. Lediglich der Tennisspieler Stefan (Keine) Ahnung (Margareta Hechtel) konzentrierte sich auf seine Tennisbälle. Bis die geheimnisvolle Kugel verschwand. 
Die Magierin (Magdalena Tunsch) hatte verbotenerweise mit ihr gespielt – und sie dabei verloren. Von da ab spielte die Zeit verrückt: Der Esel konnte sprechen und der Händler trug sein Monokel am Ohr. Erst als zum Schluss die blaue Kugel mit einer ganz besonderen Uhr zusammenkam, war wieder alles in Ordnung. 30 Requisiten hatte die Theaterpädagogin Iris de Boor aus Deinsdorf/Weigendorf aus eigenen Beständen mitgebracht. „Die Kinder haben anhand der Requisiten die Geschichten und ihre eigenen Rollen ausgedacht“, gab die Theaterberaterin Einblick in den Theaterworkshop. Gefallen hat es ihnen allen, den jungen Schauspielern und den Zuschauern, wie sie nach der Aufführung übereinstimmend bestätigten.  

                

 Iris de Boor verwandelt Vera in Lena Goldrausch